CBD für Athleten – Einsatz im Kraftsport, Ausdauersport, Bodybulding
Seit einiger Zeit gewinnt Cannabidiol oder kurz CBD eine zunehmende Bedeutung bei Athleten verschiedenster Sportarten und Leistungsklassen.
Der Substanz werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt, welche die Regenerationszeit verkürzen und somit die Leistung verbessern. So verwundert es nicht, dass sie sogar im Profisport Einzug gefunden hat.
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Vom Giftstoff zum Wundermittel
Als der Wirkstoff Cannabidiol im Jahre 1940 entdeckt wurde, ahnte noch niemand, welche ungeahnten Kräfte sich hinter diesem Extrakt der Cannabispflanze verbergen. Im Gegenteil, die Substanz wurde zunächst als giftig eingestuft und erst 33 Jahre später konnte ihr medizinisches Potential nachgewiesen werden. Bis zur therapeutischen Nutzung bei Patienten vergingen dann wiederum einige Jahrzehnte. Glücklicherweise stand die Forschung nicht still, so dass eine beachtliche Menge wissenschaftlicher Erkenntnisse über den Stoff zusammengetragen wurde und die positive Wirkung von CBD mittlerweile als erwiesen gilt.
Daher erfreut sich auch die Anwendung im Sport zunehmender Beliebtheit. Einen regelrechten Boom erlebt das Mittel bei Athleten seit der Streichung von der Liste verbotener Stoffe durch die WADA (World Anti-Doping Agency) im September 2017, so dass es nun auch im Leistungs- und Profisport genutzt werden kann. Ausschlaggebend für die Zulassung war neben der medizinischen Anwendbarkeit auch die Tatsache, dass Hirnfunktionen von CBD nicht verändert werden können. Ein Aushängeschild für die therapeutische Anwendung von Cannabidiol im Profisport ist der Football Club der Denver Broncos, welcher das Mittel gezielt zur Schmerzlinderung und Regeneration der Athleten einsetzt.
Abgrenzung von THC
Zwar gehören Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol (THC) beide zur Gruppe der Cannabinoide, sie unterscheiden sich aber in ihren grundsätzlichen Eigenschaften und ihrer Wirkung. Wie die allermeisten sicherlich wissen, ist THC ein psychoaktiver Wirkstoff, welcher in Deutschland außerhalb der verschreibungspflichtigen medizinischen Anwendung nicht legal konsumiert werden darf. Es wirkt direkt im Gehirn, indem es sich an die Rezeptoren von Nervenzellen bindet und zu einer Ausschüttung von Dopamin führt, welches die berauschende Wirkung erklärt. CBD hingegen besitzt keinerlei psychoaktive Effekte auf den Organismus, so dass es in Deutschland legal und rezeptfrei erworben werden kann. Der Wirkstoff hat dabei eine eher beruhigende Wirkung und zeigt vielfältige medizinisch bedeutende Eigenschaften.
Herkunft und Gewinnung
Die Vielseitigkeit der Cannabispflanze ist ein offenes Geheimnis. Verschiedene Quellen zählen circa 50.000 Produkte, die aus ihren Bestandteilen hergestellt werden können. Die über 500 Inhaltsstoffe lassen sich dabei in elf Hauptgruppen unterteilen. Für die medizinische Anwendung ist die Gruppe der Cannabinoide entscheidend, welcher sich auch das CBD zuordnen lässt. Jedoch ist die Zusammensetzung der Stoffe nicht in allen Pflanzen identisch, sondern unterscheidet sich je nach Geschlecht und Gattung.
Männnliche Hanfpflanzen weisen nur sehr geringe Mengen an Cannabiodiol auf, so dass für die Gewinnung einzig weibliche Pflanzen verwendet werden. Von den drei Gattungen Indica, Sativa und Ruderalis kommen vornehmlich die beiden erstgenannten zum Einsatz. Da der Wirkstoff in der Pflanze als Carbonsäure (CBDA) und somit in inaktiver Form vorliegt, werden verschiedene Extraktionsverfahren zur Umwandlung in CBD (so genannte Decarboxylierung) angewandt. Zu den gängigen Verfahren zählen die Decarboxylierung von CBD mittels Erhitzung, mittels überkritischem Kohlendioxid, mittels Butan und mittels Alkohol,
Bei dem Verfahren mittels Erhitzung gilt, dass die Geschwindigkeit des Verfahrens mit zunehmender Hitze steigt, so dass bei 210°C in bereits wenigen Sekunden nahezu die komplette verwendete Substanz umgewandelt wird. Jedoch passiert dies auf Kosten anderer wertvoller Pflanzenkomponenten wie zum Beispiel der Terpene, welche die ätherischen Öle der Cannabis Pflanze beschreiben. Eine häufig verwendete Form des Verfahrens ist die Unterteilung in zwei Phasen der Erhitzung. So wird das Rohmaterial zunächst für 10 bis 20 Minuten auf etwa 100°C erhitzt, um die verbliebene Feuchtigkeit zu verdampfen. Anschließend erfolgt die Behandlung mit einer Temperatur von circa 120°C, um den Umwandlungsprozess durchzuführen.
Eine schonendere Variante ist die Nutzung von überkritischem Kohlendioxid. Hierbei erfolgt zunächst ebenfalls eine Erhitzung auf 100 – 150°C, um aus CBDA das gewünschte CBD zu gewinnen. Anschließend wird flüssiges Kohlenstoffdioxid in den Behälter mit dem Pflanzenmaterial geleitet. Auf diese Weise können die Inhaltsstoffe in einem letzten Schritt voneinander getrennt werden, so dass auch Terpene unbeschädigt bleiben und weiterverwendet werden können. Die Methode der Gewinnung mit Hilfe von Butan, welches als ideales Lösungsmittel gilt, ist demgegenüber sehr kostengünstig, allerdings durch die Gefahr einer Explosion auch relativ riskant. Darüber hinaus ist es als Erdölprodukt auch nicht besonders nachhaltig. Besonders einfach in der Durchführung ist die Decarboxylierung mit Verwendung von Alkohol. Diese kann bequem auch selbst durchgeführt werden, indem fein zerkleinertes Pflanzenmaterial mit 95 prozentigem Lebensmittelalkohol übergossen wird. Nach kurzer Ziehdauer wird das Öl aus dem Pflanzenmaterial gewaschen, so dass man das Alkohol-Öl Gemisch abgießen kann. Durch Erhitzung auf 100°C wird der Alkohol anschließend verdampft, so dass das CBD Öl als Rückstand übrig bleibt.
Wirkungsweise im Organismus
CBD wirkt im Körper auf das Endocannabinoidsystem (ECS), welches einen direkten Einfluss auf das Nervensystem ausübt und somit zur Regulation zahlreicher Körperfunktionen beiträgt. Insbesondere Empfindungen wie Schmerz, Unruhe und Angst, aber auch Freude und Liebe werden vom ECS gesteuert. Darüber hinaus beeinflusst es das Immunsystem sowie Körpertemperatur und Appetit. Die Eigenschaften von CBD kommen dabei durch seine Fähigkeit zustande, sich an verschiedene Rezeptoren des ECS anzudocken und dort eine Reaktion auszulösen. Die Rezeptoren werden bezeichnenderweise Cannabinoid-Rezeptoren genannt und befinden sich im Körper an vielen verschiedenen Orten, wodurch die zahlreichen Wirkmechanismen erklärt werden können.
Der CB1- Rezeptor, welcher sich in Darm und Hirn befindet, beeinflusst negative Emotionen wie Stress, Angst und Schmerz, hat aber auch einen Einfluss auf Lernprozesse und sogar den Bewegungsapparat. CB2-Rezeptoren lassen sich hingegen in Knochenzellen lokalisieren und sind unter Anderem an Heilprozessen bei Nerven- und Knochenkrankheiten beteiligt. Darüber hinaus wirkt CBD aktivierend auf Vanilloid Rezeptoren im zentralen und peripheren Nervensystem, welche für Schmerzlinderung und eine Hemmung von Entzündungsprozessen verantwortlich sind. Außerdem kann es durch die Bindung an HT1A-Rezeptoren einen Einfluss auf den Serotonin-Stoffwechsel ausüben und dadurch antidepressiv sowie aggressions- und Angst mindernd wirken.
Zahlreiche klinische Studien lassen darüber hinaus vermuten, dass CBD bei Hautkrankheiten, psychischen Beschwerden und sogar Epilepsie hilfreich sein kann. Durch die vielfältigen Effekte verwundert es nicht, dass weiterhin intensiv an der Wirkung von CBD geforscht wird.
💪 Einnahme und Dosierung
Cannabidiol wird am häufigsten als Öl eingenommen, kann aber auch in Form von Tabletten, Kapseln, Kristallen oder E-Liquids konsumiert werden. Darüber hinaus ist auch die äußerliche Anwendung über Pasten sowie Kosmetikartikel möglich.
Als Öl wird die Substanz über eine Pipette oder Ähnliches in den Mund geträufelt und nach kurzen Verweilen heruntergeschluckt. Die Wirkung entfaltet sich je nach Mageninhalt nach ca. 15 – 30 Minuten. Durch die gute Verdaulichkeit kann das Öl sowohl zu einer Mahlzeit als auch Mahlzeit unabhängig eingenommen werden. Die Vorteile dieser Darreichungsform sind eine hohe Verfügbarkeit auf dem Markt, sowie die schnelle Wirkungsweise und leichte Dosierbarkeit. Wem der Geschmack nicht zusagt, kann auch auf Kapseln zurückgreifen, welche in der Regel Öl enthalten, das von einer löslichen Kapselhülle eingeschlossen ist.
Die Einnahme erfolgt dann durch Herunterschlucken mit einer geringen Menge Wasser. Demgegenüber können CBD Kristalle der Nahrung beigemischt werden. Sie haben zwar eine sehr große Reinheit, sind aber weniger stark verbreitet und es können sich Schwierigkeiten bei der Dosierung ergeben. Darüber hinaus entfällt der so genannte Entourage Effekt, welcher eine höhere biologische Aktivität durch Vorliegen in einem Pflanzenstoffgemisch bezeichnet. Auch bei E-Liquids, die mit Hilfe von E-Zigaretten geraucht werden, handelt es sich häufig um Isolate mit hoher Reinheit. Diese gelangen dann über die Atemwege in den Blutkreislauf.
Dosis und Einnahmedauer sind abhängig von der individuellen Verträglichkeit und dem gewünschten Effekt. Da jeder Körper unterschiedlich auf CBD reagiert, wird zur Annäherung an die optimale Dosis häufig ein Step-Up-Ansatz empfohlen. Bei der Darreichung in Form von Öl bedeutet dies beispielsweise, dass am ersten Tag ein Tropfen eingenommen wird und die Dosis mit jedem weiteren Tag um einen zusätzlichen Tropfen erhöht wird, bis ein gewünschter Effekt eintritt, ohne dass sich unerwünschte Nebenwirkungen einstellen.
Im Allgemeinen können jedoch ungefähre Mengenbereiche für eine niedrige, mittlere sowie hohe Dosierung definiert werden. Bei Mengen bis zu 20mg pro Tag spricht man in der Regel von einer kleinen Dosis, welche eher präventiven Zwecken dient oder zur Anwendung bei weniger starken Gebrechen genutzt wird. Eine Standard Dosierung ist hingegen bei täglicher Einnahme von 20 bis 100mg gegeben und wird häufig bei moderaten bis starken Beschwerden verwendet. Die hohe beziehungsweise therapeutische Dosis startet bei 100mg pro Tag und eignet sich zur Behandlung schwerer Fälle.
Die Einnahmedauer wiederum lässt sich in bedarfsweise, zeitweise und dauerhafte Einnahme kategorisieren. Insbesondere bei akuten Fällen von Schmerzen wie zum Beispiel bei Verspannungen oder Migräne kann die erstgenannte Variante hilfreich sein, aber auch als Beruhigungsmittel vor Prüfungen oder Auftritten, die Lampenfieber auslösen. Da CBD bei jedem unterschiedlich wirkt, kann eine einmalige Anwendung bei den einen eine Wirkung hervorrufen, während andere Anwender erst nach einer Verwendungsdauer von mehreren Wochen einen Effekt verspüren.
Die zeitlich begrenzte Einnahme in einer Art Kur kann in Phasen hoher körperlicher oder psychischer Belastung entspannend wirken, aber auch bei chronischen Beschwerden wie Migräne zu einer Linderung oder gar schmerzfreien Phasen verhelfen. Die häufigste Art ist die dauerhafte Einnahme von Cannabidiol. Aufgrund der guten Verträglichkeit ist diese in der Regel auch unproblematisch, sofern keine medizinischen Kontraindikationen bestehen. Durch die beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften wirkt sich dies positiv auf die allgemeine Befindlichkeit aus und kann Angstpatienten zu einer Verbesserung der Lebensqualität verhelfen.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie bei allen Medikamenten, kann es selbstverständlich auch bei der Einnahme von Cannabidiol zu Nebenwirungen oder Wechselwirkungen mit anderen Stoffen kommen, jedoch sind diese im Vergleich zu vielen anderen Arzneien als milde und selten einzustufen, so dass CBD als sicherer Wirkstoff gilt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschrieb Cannabidiol als gut verträglich für Mensch und Tier, risikoarm, frei von psychoaktiver Wirkung und frei von Suchtgefahr. Nichtsdestotrotz sollte insbesondere bei vorhandenen Erkrankungen oder bei Verwendung anderer Medikamente ein Arzt konsultiert werden, um unerwünschte Folgen auszuschließen.
Als mögliche Nebenwirkungen bei hohen Dosierungen können Blutdruckabfälle, das Auftreten von Müdigkeit sowie Einschlafstörungen auftreten. Zu den Kontraindikationen zählt vor Allem eine Schwangerschaft, da hier das Risiko besteht, dass CBD durch seinen Einfluss auf spezifische Proteine die Funktion der Plazenta beeinträchtigt. Außerdem wird Patienten mit Glaukom-Erkrankung von der Einnahme abgeraten, da eine Erhöhung des Augeninnendrucks durch die Einnahme erfolgen kann. Ebenso besteht ein Risiko bei Patienten mit Essstörungen wie Magersucht, da CBD im Gegensatz zu THC nicht zur Steigerung des Appetits führt, sondern im Gegenteil Hinweise bestehen, dass sogar das Hungergefühl reduziert wird.
Anwendung im Sport
Durch die zahlreichen positiven Effekte auf den Organismus, verwundert es nicht, dass CBD auch von Athleten immer häufiger angewendet wird. Insbesondere in Phasen der Erholung kann der Wirkstoff zu einer Verbesserung der Regeneration beitragen und Entzündungsprozesse reduzieren. Da diese Phasen essenziell für die Steigerung der Leistungsfähigkeit sind, ist die Regenerationsfähigkeit ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Sportlers.
Das Prinzip der Superkompensation
Um die Wirkung von CBD besser zu verstehen, muss man sich zunächst mit dem Prinzip der Superkompensation vertraut machen. Jeder Sportler weiß, dass eine intensive Trainingseinheit zunächst zu Ermüdung und Schwächung des Körpers führt, so dass unweigerlich im Anschluss eine Ruhezeit eingelegt werden muss. Während dieser Erholungsphase finden spezifische Anpassungsreaktionen statt, welche die Leistungsfähigkeit im Idealfall nicht nur auf das Anfangsniveau regenerieren, sondern zu einer Leistungssteigerung führen sollen. Dieses Prinzip ist auch bekannt als die Superkompensation.
Charakteristisch ist der schräg nach oben gerichtete, wellenförmige Verlauf des Grafen, welcher die Leistung im Verlauf der Zeit darstellt. Jedoch stellt sich der gewünschte Effekt nicht automatisch ein, sondern setzt die richtige Trainingsfrequenz mit der optimalen Dauer von Regenerationszeiten voraus. So erfolgt bei zu langen Pausen ein Absinken der Leistung auf das Ausgangsniveau oder sogar darunter, da der Körper ungenutzte Muskeln als sinnlosen Verbraucher von Energie betrachtet und daher loswerden möchte. Insbesondere im Leistungssport tritt dieser Effekt relativ schnell ein, da sich die Leistung in der Regel bereits auf einem sehr hohen Niveau befindet. Bei einer verfrühten Durchführung der nächsten Trainingseinheit vor Erreichen der maximalen Superkompensation, erreicht man ebenfalls nicht die optimal mögliche Leistungssteigerung. Gegebenenfalls stagniert die Leistung sogar oder nimmt im schlimmsten Fall ab, falls die Regenerationszeit so kurz ist, dass sie nicht zum Erreichen des Anfangsniveaus ausreicht.
Man kennt dieses Horrorszenario auch unter dem Begriff Übertraining. Dieser Mechanismus verdeutlicht eindrucksvoll den kritischen Stellenwert der Regenerationszeit für die Leistungssteigerung und letztendlich die Performance des Athleten. Eine Verkürzung der benötigten Erholungszeit würde zu einer Erhöhung der Superkompensationsgeschwindigkeit führen, so dass man im selben Zeitraum häufiger trainieren und einen größeren Leistungszuwachs verzeichnen könnte. Genau hier entfaltet CBD seine Wirksamkeit, denn es zeigt sich, dass die Substanz sogar einen dreifachen Effekt auf die Regeneration ausübt: Hemmung von Entzündungsprozessen, Verkürzung von Heilungsprozessen sowie Verbesserung der Schlafqualität.
Verringerung von Entzündungsreaktionen
Grundsätzlich sind Entzündungsreaktionen im Organismus vielfältig und in einigen Fällen sogar sehr nützlich. Beispielsweise entfernen sie geschädigte Zellen und schützen den Körper vor Krankheitserregern wie Viren und Bakterien. Auch durch intensives Training werden Entzündungsmechanismen ausgelöst. Durch körperliche Anstrengung werden Muskeln belastet, so dass es zu kleinen Schäden am Muskelgewebe kommt, welche wiederum inflammatorische Reaktionen auslösen.
Diese führen zu einer Ausschüttung regulatorischer Proteine (so genannte Zytokine), welche der Signalweiterleitung dienen und dem Körper signalisieren, dass die Schäden repariert werden müssen. Letztendlich führen diese Reparaturmechanismen auch zu einem Wachstum der Muskeln in den betroffenen Partien, so dass eine Leistungssteigerung eintritt. Entscheidend ist jedoch, dass Entzündungsprozesse nicht die Oberhand gewinnen und zu einem Dauerzustand werden. Sobald dies eintritt, werden sie nämlich eher zu einer Belastung für den Organismus, so dass keine Leistungssteigerung mehr erreicht wird und im schlimmstem Fall ein Leistungsabfall zu verzeichnen ist.
Durch ihre vielfältigen Bindungsmöglichkeiten an Rezeptoren im ECS kann CBD sowohl die Ausschüttung entzündungshemmender Substanzen ermöglichen als auch die Konzentration pro-entzündlicher Botenstoffe verringern. Auf diese Weise ist der Wirkstoff in der Lage, Athleten auch bei dauerhaftem intensiven Training vor Überlastung zu schützen und eine schnellere Regeneration zu ermöglichen.
Beschleunigte Heilung und Schmerzlinderung nach Sportverletzungen
Die meisten Sportler kennen aus eigener Erfahrung, dass trotz gesundem Lebensstil und achtsamem Umgang mit dem Körper Verletzungen nicht immer vermieden werden können. Insbesondere im Leistungs- und Profisport muss man den Körper häufig an seine Grenzen bringen und Risiken eingehen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Auch das Training und die Vorbereitung auf Wettkämpfe gestalten sich häufig intensiv und bringen Körper und Geist an seine Grenzen.
Dabei treten nicht selten kleinere und manchmal auch größere Verletzungen auf, die äußerst schmerzvoll sein können. Zu den häufigsten Sportverletzungen zählen dabei Prellungen oder Verstauchungen, aber in schweren Fällen auch Bänder- und Muskelfaserrisse bis hin zu Knochenbrüchen. Die Mittel zur Behandlung sind vielfältig und umfassen sowohl pharmakologische als auch natürliche Wirkstoffe. Als eines davon kann auch Cannabidiol eingesetzt werden. Nicht zuletzt durch seine entzündungshemmende Wirkung verkürzt es die Verletzungsdauer, indem es den Heilungsprozess beschleunigt.
Dadurch kann das Training schneller wiederaufgenommen werden, so dass Leistungseinbrüchen vorgebeugt wird. Es wurde sogar festgestellt, dass CBD die Heilung von Knochenbrüchen unterstützt, indem es die Aktivität des Enzyms Lysyl-Hydroxylase in den Osteoplasten stimuliert, welches für die Stabilisierung von Strukturproteinen verantwortlich ist. Darüber hinaus wirkt die Einnahme von CBD im Allgemeinen auch schmerzlindernd, was natürlich ebenso für Sportverletzungen gilt. Da das Endocannabinoid System unter Anderem auch an an der so genannten Nozizeption beteiligt ist, welche die Schmerzweiterleitung- und Kontrolle beschreibt, kann CBD durch seinen Einfluss auf das ECS einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung von Schmerzen haben, so dass Maßnahmen zur Rehabilitation früher in die Wege geleitet werden können. Dies trägt wiederum zu einer Beschleunigung des Heilungsprozesses bei.
Verbesserung der Schlafqualität
Wenn von einer Optimierung der Regenerationsphasen gesprochen wird, darf das Thema Schlaf natürlich nicht fehlen, denn sein Einfluss auf die Leistungsfähigkeit ist enorm. Dies spürt jeder am eigenen Leib, wenn er nach einer unruhigen oder gar schlaflosen Nacht körperlich leistungsfähig sein muss. In der Regel wird man spürbar hinter den eigenen Möglichkeiten zurückbleiben. Bei dauerhaftem Schlafmangel bleibt es nicht nur bei einer vorübergehenden Leistungsminderung, sondern es kann auch zu schwerwiegenderen Folgen kommen. Laut diversen Studien besteht die Möglichkeit verschiedener Erkrankungen wie Typ 2 Diabetes sowie Herz-/Kreislauf-Störungen bei dauerhaft kurzer Schlafdauer von weniger als sechs Stunden pro Tag.
Auch wenn diese dramatischen Folgen nicht eintreten, kommt es zumindest zu einer Verringerung von Aufmerksamkeit und Konzentration, sowie zu vermehrten Entzündungsreaktionen. In der Regel sind 6 Stunden bei den meisten Menschen das absolute Minimum an Schlaf, aber es gibt auch Personen, die aufgrund von genetischen Faktoren oder psychischem und physischem Stress weitaus mehr Schlaf benötigen. Verpflichtungen im Alltag, ein fordernder Job oder auch ein ausschweifendes Privatleben können den Schlafbedarf drastisch erhöhen, so dass die verfügbare Zeit oftmals nicht ausreicht. In solchen Situationen sollte zumindest die Qualität des Schlafes so hoch wie möglich sein, damit die erholsame Wirkung sich einstellen kann.
Es gilt die Faustregel, dass REM- und Tiefschlafphasen so lang wie möglich sein sollen, wohingegen Einschlaf- und Leichtschlafphasen eine möglichst kurze Dauer haben sollten. Dies liegt daran, dass Regenerations- und Verarbeitungsprozesse überwiegend in den beiden erstgenannten Phasen stattfinden. So werden in der Tiefschlafphase Reparaturen von Beschädigungen aus den Tageserlebnissen sowie eine Neukalibrierung des Hormonsystems vorgenommen. Das komplette Nervensystem hat eine Ruhepause, in der es sich erholen kann. Demgegenüber findet in der REM Phase die Verarbeitung und Sortierung von Informationen statt.
Die Abkürzung steht für Rapid Eye Movement, da in diesem Abschnitt des Schlafes die Augen verstärkt hin und her zucken. Die verschiedenen Schlafphasen treten bei gesunden Menschen normalerweise zyklusweise in der Reihenfolge Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM Schlaf auf. Ungefähr 90 Minuten sollte ein solcher Zyklus dauern, wobei er sich im Verlauf einer Nacht circa vier mal wiederholt. Je höher die Strapazen des Alltags, desto länger können die einzelnen Phasen sowie Zyklen dauern, da sich der Schlafbedarf erhöht.
Cannabidiol führt durch seine entspannende und Angst lösende Wirkung zu einer Steigerung der Schlafqualität, indem es zu dem gewünschten Effekt beiträgt, dass Leichtschlafphasen verkürzt und REM beziehungsweise Tiefschlaf verlängert werden. Man darf es jedoch nicht mit dem Effekt herkömmlicher Schlafmedikamente verwechseln, da es nicht auf die Müdigkeit, sondern den Schlaf selbst, respektive der Schlafqualität, wirkt. Letztendlich kann durch die Verbesserung des Schlafes eine größere Erholung während kürzerer Schlafdauer hervorgerufen werden, so dass das allgemeine Wohlbefinden steigt, die erforderliche Regenerationsdauer verkürzt wird und somit auch effizienter und häufiger trainiert werden kann.
Abnehmen und Appetitkontrolle
Neben den regenerationsfördernden Effekten des Cannabidiols wird ihm im Gegensatz zum THC auch häufig eine Appetit senkende Wirkung nachgesagt. Dies kann in Sportarten, bei denen das Gewicht eine Rolle spielt, sehr nützlich sein. Dabei kann die Relevanz durch die Einteilung von Gewichtsklassen (zum Beispiel im Kampfsport) oder auch der Abhängigkeit der Leistung von der Körpermasse (zum Beispiel Skispringen) zustande kommen.
Allerdings gibt es auch Hinweise auf einen gegenteiligen, appetitanregenden Effekt. Wenn beispielsweise zuvor durch Schmerzen das Hungergefühl abgeschwächt wurde, kann CBD durch seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften wieder zu einer Anregung des Appetits beitragen. Je nach Situation kann die Appetitkontrolle also in beide Richtungen erfolgen.
Fazit und Bewertung
Zurecht gewinnt der Einsatz des Cannabis-Extrakts CBD eine zunehmende Bedeutung für den therapeutischen Einsatz im Sport. Insbesondere die Verkürzung der Regenerationsdauer durch Verringerung entzündlicher Prozesse und Verbesserung der Schlafqualität kann sich vorteilhaft auf Trainingshäufigkeit und -Intensität auswirken. Dadurch kann das Optimum aus den Wirkmechanismen der Superkompensation gezogen werden, so dass letztendlich eine signifikante Leistungssteigerung erreicht wird.
Nichtsdestotrotz sind die Effekte individuell unterschiedlich, so dass sich jeder erst an die richtige Dosis zur Einstellung des gewünschten Effektes herantasten muss. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass CBD viele Chancen und Möglichkeiten bietet, die Sportlern aller Leistungskategorien zu Gute kommen.